Im Herzen von Berlin liegt der Kreuzberg, ein bekannter Ort, der ein gut gehütetes Geheimnis birgt: Weinreben, die auf einem Gärtnereigelände am Nordhang des Berges wachsen und zu einem einzigartigen Wein verarbeitet werden. Der Weinbau auf dem Kreuzberg hat eine lange Geschichte und ist fest in der Kulturlandschaft der Stadt verwurzelt. Bevor wir uns jedoch ausführlicher mit dem faszinierenden Wein namens Weinungsfreiheit befassen, werfen wir einen Blick auf die Ursprünge des Weinbaus an diesem geschichtsträchtigen Ort.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Eine facettenreiche Geschichte des Weinbaus in Berlin-Kreuzberg
Im 15. Jahrhundert entwickelte sich auf dem Kreuzberg eine blühende Weinbauindustrie, die über 100 Weinbauern beschäftigte. Die Weinerzeugung war so erfolgreich, dass die Weine sogar bis nach Preußen, Polen und Russland exportiert wurden. Allerdings änderte sich die Situation im Jahr 1736, als König Friedrich Wilhelm I. eine Verordnung erließ, die den Weinbau auf dem Kreuzberg zugunsten anderer Kulturen einschränkte. Diese Entscheidung markierte einen Wendepunkt in der Geschichte des Weinbaus auf dem Kreuzberg und führte zu neuen landwirtschaftlichen Perspektiven.
Eine Vielzahl von Faktoren trug dazu bei, dass der Weinanbau in und um Berlin an Bedeutung verlor. Die intensive Arbeitsbelastung und die unsicheren Ertragsergebnisse aufgrund der klimatischen Bedingungen spielten eine große Rolle. Des Weiteren führte der strenge Winter von 1739/40 zu einer beinahe vollständigen Vernichtung der Weinkulturen. Zudem änderte sich das Konsumverhalten der Bürger, die vermehrt süße Südweine oder bayrisches Bier bevorzugten.
Geschmackvolle Überraschung in der Hauptstadt: Der Kreuzberger Wein ist zurück
Der Kreuzberg erlebte im Jahr 1968 einen bedeutenden Neuanfang im Weinanbau, als ihm fünf Rebstöcke der Sorte Riesling geschenkt wurden. Diese großzügige Spende wurde von der Partnerstadt Wiesbaden überbracht und markierte einen Wendepunkt für die Weinproduktion auf dem Kreuzberg. In den folgenden Jahren erweiterten der partnerschaftlich verbundene Kreis Bergstraße und die Partnerstadt Ingelheim am Rhein die Anbaufläche durch großzügige Schenkungen von weiteren Rebstöcken. Heute werden auf dem Kreuzberg rund 300 Rebstöcke kultiviert, die die Grundlage für die Herstellung des einzigartigen Weins bilden.
Namensänderung für einen besonderen Wein
Aufgrund ihrer geografischen Bezüge zu spezifischen Herkunftsregionen dürfen die bisherigen Namen der gekelterten Weine, Kreuz-Neroberger für den Weißwein und Kreuz-Ingelberger für den Rotwein, nicht mehr verwendet werden. Das Bezirksamt hat deshalb die Bürger eingeladen, Vorschläge für einen neuen Namen einzureichen. Nach einer gründlichen Prüfung aller eingegangenen Vorschläge durch eine Jury, bestehend aus Gemeindevertretern und Weinexperten, wurde der Name „Weinungsfreiheit“ als permanenter Name für den Wein aus dem Kreuzberg ausgewählt. Dieser Name wurde gewählt, um die Bedeutung des Weins für die Gemeinschaft zu verdeutlichen und die Zusammenarbeit und den Einsatz des Bezirks bei der Pflege der Weinreben, der Traubenernte und der Weinherstellung zu betonen.
Die neue Generation des Berliner Weins: Trends und Perspektiven
Derzeit ist es untersagt, die genaue Herkunft der Trauben, die zu diesem vorzüglichen Kreuzberger Wein geführt haben, anzugeben. Dennoch sind die Verantwortlichen zuversichtlich, dass bis spätestens 2026 eine Lösung gefunden wird, um die Herkunftsbezeichnung wieder einzuführen. Eine mögliche Lösung besteht darin, eine geschützte geografische Angabe (g.g.A.) einzuführen, um die Herkunft des Weins zu bestimmen. Eine alternative Option ist die Schaffung eines eigenen Landweingebiets für ganz Berlin, das als „Berliner Landwein“ bezeichnet wird. Die aktuellen Bemühungen konzentrieren sich darauf, die erforderlichen Vorschriften und Spezifikationen für diese Maßnahmen zu erarbeiten.
Freiheit im Flaschenformat: Weinungsgenuss für unterwegs
Besucher des FHXB Museums haben während der Öffnungszeiten die Gelegenheit, den einzigartigen Wein vom Kreuzberg im Museumsshop zu entdecken. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Flaschen nicht zum Verkauf stehen, sondern als besondere Geschenke des Bezirksamts fungieren oder gegen eine Spende erworben werden können. Mit dem Erwerb einer Flasche haben Sie die Möglichkeit, ein Stück der beeindruckenden Weintradition Kreuzbergs mit nach Hause zu nehmen und gleichzeitig die Arbeit des Bezirks und seiner Partnerstädte Ingelheim und Wiesbaden zu würdigen, ohne die dieser außergewöhnliche Wein nicht existieren würde.
Mit der Einführung des Namens „Weinungsfreiheit“ erfolgt eine bedeutsame Weiterentwicklung des Kreuzberger Weins und dessen Bedeutung für die Gemeinschaft. Die Zusammenarbeit zwischen dem Bezirk und den Partnerstädten ermöglichte eine erfolgreiche Wiederbelebung der langen Weinbautradition. Obwohl derzeit keine genaue Herkunft der Trauben angegeben wird, ist geplant, in Zukunft die Möglichkeit einzuführen, die Herkunftsbezeichnung erneut zu verwenden.
Das FHXB Museum lädt Weinliebhaber dazu ein, den einzigartigen Kreuzberger Wein zu entdecken und zu erwerben. Hier können Besucher die Geschichte und Tradition dieser besonderen Weinsorte hautnah erleben und sich durch den Kauf einer Flasche ein Stück dieser Kultur nach Hause holen. Der neue Name des Weins verkörpert die Zusammenarbeit, Tradition und den Genuss, den er repräsentiert, und stellt somit eine wertvolle Ergänzung für Weinliebhaber und die lokale Gemeinschaft dar.